Erarbeitung von Maßnahmen zur Optimierung der Rückbaubarkeit und Kreislauffähigkeit unserer Holzhäuser
Der Baustoff Holz wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts beim Rückbau eines Hauses meist wiederverwendet. Seit der Industrialisierung hat sich der Umgang mit Ressourcen auch im Baubereich geändert. Bauprodukte werden heute für nahezu jedes Projekt neu hergestellt.
Und dies hat Folgen! Ca. 30 % der Emissionen, 50 % des Ressourcenverbrauchs und 60 % des Abfallaufkommens entfallen auf den Gebäudebereich. Nach den Zielen der Bundesregierung soll unser Gebäudebestand 2045 klimaneutral sein, d.h. wir müssen heute schon so bauen. Um unser Klima zu schützen und unsere natürlichen Ressourcen zu schonen, brauchen wir eine Ressourcenwende am Bau. Wir brauchen neue Wege, um Gebäude klimaneutral und nachhaltig zu bauen.
Holz eignet sich grundsätzlich sehr gut für die Wiederverwendung. Der nachwachsende Baustoff verliert kaum an Qualität und Festigkeit im Laufe der Jahre, wenn er vor Feuchtigkeit geschützt wird. Aufgrund der digitalen Fertigungsprozesse im Holzbau ist es bereits Standard, bis ins Detail digital zu planen, was für die Wiederverwendbarkeit der Holzbauteile vorteilhaft ist.
Ziel der Arbeit ist es, die bestehenden Konstruktionen und Details der Taglieber Häuser auf Rückbaubarkeit und Wiederverwendung zu überprüfen, den IST-Stand einzuschätzen und Optimierungspotentiale ausfindig zu machen. Grundlage dafür ist die Bewertung unserer Standardkonstruktionen anhand des Urban-Mining-Indexes. Konkrete Verbesserungsmaßnahmen werden in einem Maßnahmenplan festgehalten.
Daniel Taglieber, Bauingenieurwesen, Bachelorarbeit von April bis Juli 2024